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Seed From The Geisha: Talk Peace To The Wolf (Review)

Artist:

Seed From The Geisha

Seed From The Geisha: Talk Peace To The Wolf
Album:

Talk Peace To The Wolf

Medium: CD
Stil:

Alternative Rock

Label: M&O Music
Spieldauer: 41:14
Erschienen: 08.03.2011
Website: [Link]

Der Einfluss der Gebrüder Grimm ist ungebrochen. Der Wolf als Metapher für die wahre Bedrohung, die sich hinter einer Maske der Freundlichkeit verbirgt, zieht genug, dass sein Antlitz auch heute noch Suspense erzeugt – gerade, wenn es auf dem Körper eines Geschichtenonkels in einem familienfotoartigen Arrangement thront. So schreit das Cover von „Talk Peace To The Wolf“ gellend „Gefahr“. Doch wie sehr kann das Debüt der Pariser SEED FROM THE GEISHA diesem Bild entsprechen?

Anfangs beschränkt sich die Platte auf das seitens 30 SECONDS TO MARS erprobte Prinzip des „immer höher, immer weiter“. Insbesondere „Feather“ richtet sich nach Jared Letos Band, auffallend durch den plötzlichen Midtempo-Taktwechsel (erstmals hörbar ab 0:50) und den sehr Leto-artigen Gesang. Ohnehin sind Schlagzeug und Gesang der Gitarre auf ganzer Strecke deutlich überlegen, was die Soundfärbung angeht. Selbst der Bass läuft nicht selten weit voraus und prägt einzelne Passagen, gerade wenn die Songs auf ihr pathetisches Ende zusteuern – da werden auf der Suche nach der Bergspitze stets neue, höhere Tonlagen erkundet.

„One Knee On The Concrete“ bildet dann in der Albummitte so etwas wie den Spannungswechsel. Es hat die mit Abstand einprägsamste Hookline zu bieten („even when I’m down I will find a way“) und schließt sinnigerweise auch mit ihr in einem trockenen Finish, das optimal auf den Punkt kommt.
Dann schwenkt die Stimmung um. „Shades“ eröffnet mit bluesrockiger Gitarre, die so auch von den SHENANIGANS kommen könnte. Etwas positiver und fetziger klingt nun alles. Jared Leto schaut mittlerweile eher zwischen den Zeilen vorbei. Partyrock kämpft mit Emo-Flair –ist das nun die Aufdeckung des Wolfs hinter der Maske?

Ganz reizlos ist die Mixtur nicht, aber doch auch arg zusammengestückelt, gerade wenn gen Abschluss ein Übermaß an Streichern in den Pott geworfen wird (wie passt nun das wieder zum verspielten Rock der zweiten Hälfte?). Mit Alternative Rock darf und soll man ja experimentieren; was auf „Talk Peace To The Wolf“ passiert, gleicht allerdings einem Geistesblitz, den ein Betrunkener nach der Party noch schnell zu Hause in die Pfanne schmeißt, um seinen Heißhunger zu stillen. Irgendwas à la Reispfanne mit Bockwurst und Ketchup – es beweist ein Mindestmaß an Kreativität, Enthusiasmus und vor allem die Fähigkeit zum spontanen Handeln, ist aber in seinem Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig.

FAZIT: Alternative Rock ist zum Ausprobieren da; so viel haben SEED FROM THE GEISHA auf jeden Fall kapiert und schon damit hängen sie die halbe Konkurrenz ab. Nun ist die Mischung nicht so offensichtlich absurd wie bei einer Truppe wie ENTER SHIKARI, sondern vermengt sich fast widerstandslos zu einer Masse, die aber irgendwie nicht hundertprozentig fruchten will.

Sascha Ganser (Info) (Review 3640x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Heads Or Tails
  • Feather
  • Radiance
  • Deliverance
  • Light A Spark
  • One Knee On The Concrete
  • Shades
  • Soma
  • Vampire Youth

Besetzung:

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Interviews:
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